Team: Paula Koch (TU Berlin Bühnenbild_Szenischer Raum) Jacky Lai (Filmuniversität Babelsberg Creative Technologies) Luisa Neuner (HTW Berlin Kommunikationsdesign)
Die AR-Installation “Unveiling Majolika” befasst sich mit der Metamorphose des Majolika-Raumes durch die Zeit. Die Experience wirft einen Blick auf das Spannungsfeld zwischen Hypothesen über das Zimmer und der realen Erfahrung seiner Bewohner:innen und stellt dieses als einen zentralen Aspekt in der Gestaltung der virtuellen Ebene dar. Die Experience richtet sich sowohl an jene, die an Kunst und Architektur interessiert sind, als auch an ein jüngeres Publikum, das sich die Vergangenheit des Zimmers und die Geschichten der Bewohner:innen visuell über Form und Farbe erschließt.
Die Besucher:innen betreten eine Whitebox, entweder als ausgelagerte, temporäre Installation oder innerhalb eines verfügbaren Raumes im Museum. Dort finden sich drei unterschiedlich farbig markierte Tablets, außerdem werden drei Möbelstücke aus dem Bestand des Goethehauses (Original oder als simplifizierte Nachbildungen) inszeniert. Jedes der drei Tablets beziehet sich konkret auf eines der Möbelstücke, die jeweils einen Zeitraum in Goethes Leben repräsentieren und als Triggerpunkte für die AR-Anwendung fungieren. Sobald die Möbel erkannt werden, wandelt sich das Zimmer im virtuellen Raum in dessen Form und Farbe. Unterschiedliche Animationen werden auf den Tablets abgespielt, je nach Position und Orientierung der Besucher:innen im Raum. Zu der visuellen Ebene kann es zusätzlich eingesprochene Texte geben, die das Zimmer in den unterschiedlichen zeitlichen Kontexten einordnen. Jede:r Besucher:in erfährt jeweils eine ganz eigene Perspektive auf das Zimmer, deshalb endet die Experience mit einer abschließenden Frage, die die Besucher:innen zur Reflexion mit- und untereinander anregt.
Die Besucher:innen haben so die Möglichkeit, das Majolika-Zimmer aus verschiedenen Zeit- und Erfahrungsräumen zu betrachten. Dabei werden räumliche und farbliche Konfigurationen aufgebrochen, neu arrangiert und in Bezug zur historischen Nutzung gesetzt. Die Installation bietet eine Reflexion über die Vergangenheit des Raumes und regt dazu an, die Veränderungen und Entwicklungen im Kontext des Goethehauses kritisch zu hinterfragen.