Person, Person, Person
“Unveiling History - Transmedia Interfaces between Human, Space, and Time” supervised by Prof. Pablo Dornhege / HTW Berlin - University of Applied Sciences
Sara Corso, Luisa Neuner
Am 18. August 1619 starb Dorothea Meermann in Bernau an den Folgen der Folter als eine von in Mitteleuropa 50-60000 vermeintlichen Hexen (der Zauberey Angeklagten). Vor allem Frauen wurden in der Zeit als Sündenböcke für Unerklärliches stigmatisiert, verfolgt und ermordet. Die Anklage war für die Beschuldigten oft nicht nur der gesellschaftliche Ruin, sondern in den meisten Fällen auch das Todesurteil. Die Hexenverfolgung scheint ein weit in der Vergangenheit historisch liegendes Ereignis zu sein. Doch die Mechanismen der Hexenverfolgung sind noch heute zu beobachten, wie Kai Lehmann beschreibt: “Wir verbrennen zwar nicht mehr, aber eine angsthabende Gesellschaft schreckt auch heute nicht vor Diffamierung und Ausgrenzung zurück”. Diese Inszenierung widmet sich dem gesellschaftlichen Umgang mit Gruppen oder Einzelpersonen, die stigmatisiert, ausgegrenzt oder verfolgt werden. Anhand der Geschichte von Dorothea Meermann soll eine Erinnerungskultur geschaffen werden und Parallelen zu heutigen Mechanismen der Ausgrenzung aufgezeigt werden, wie scapegoating, hate speech und cancel culture.
Als Kontrast zu Dorothea Meermanns grausamer Geschichte, wählen wir einen märchenhaften Look für die Umgebung und Dorothea selbst. Wir verwenden immer wieder religiöse Symbole als Referenz zu der Lebenskultur im Mittelalter bzw. frühen Neuzeit. Die Gerichtsszene, die Flucht und die Folter befinden sich alle in bestimmten Landschaften. Die natürliche Umgebung spielt eine große Rolle damals, auch vor Allem zur Zeit der Hexenverfolgungen, in der Naturkatastrophen das Leben der Menschen erschwerten.